Abstract
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Die Historienbücher ("Volksbücher") konstituieren sich zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert auch in Dänemark und Schweden als übersetzte populäre Erzählliteratur. Spätestens seit dem 17. Jahrhundert werden sie zum Objekt obrigkeitlicher und sozial und bildungsmäßig elitärer Polemik (reformatorischer, pietistischer, aufklärerischer, geschmackssoziologischer Observanz) gemacht. In den Jahrzehnten nach 1800 erfahren die zuvor über ein- bis zweihundert Jahre hinweg konstanten Textbestände grundlegende Erneuerungen. Diese Bearbeitungsprozesse führen im Laufe des 19. Jahrhunderts dazu, daß aus den traditionellen, spätmittelalterlich-frühneuzeitlichen Historienbüchern disziplinierte, purifizierte, pazifizierte Lesestoffe werden, die den bürgerlichen Wertnormen voll entsprechen. An den Detailveränderungen, die Texte wie der Eulenspiegel und der Markolf im einzelnen durchlaufen , läßt sich der Prozeß der Diszplinierung konkret nachzeichnen.