Verfremdung

Abstract

Die Gegenwart konfrontiert auf Schritt und Tritt mit neuen ästhetischen Erfahrungen, welche nicht dem Fundus der eigenen Kultur entstammen, sondern direkt oder auf Umwegen dem kulturellen Repertoire „Fremder“ entnommen sind. Wie unterschiedlich sich solche Kulturkontakte gestalten, ist bekannt; wenig wissen wir jedoch über die jeweiligen Mechanismen der Aneignungen und Valorisierungen. Anhand von Beobachtungen zur emblematischen Ethnizität im urbanen Raum – mit besonderem Augenmerk für die erlebnisorientierte Alltagskultur der Gegenwart – stellt der Beitrag die Frage nach einem neuen Verhältnis zum „Fremden“ in einer Zeit individualisierter Identitäten und der globalen Verfügbarkeit kultureller Zeichen. Das Interesse gilt dabei den Zusammenhängen zwischen den harmlosen alltagsästhetischen Aneignungen auf der einen und dem wachsenden Bemühen, kollektive Identitäten und Vorstellungen des Gemeinschaftlichen neu zu etablieren, auf der anderen Seite. Schließlich werden die Möglichkeiten und Kompetenzen der Europäischen Ethnologie angesichts einer sich neu definierenden Rolle des Ethnischen in der Alltagskultur zur Diskussion gestellt.

How to Cite

Tschofen, B., (1995) “Verfremdung”, Ethnologia Europaea 25(1). doi: https://doi.org/10.16995/ee.831

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  • This article was previously published by Museum Tusculanum Press.

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Bernhard Tschofen (Institut für Volkskunde)

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