Abstract
This is an accepted article with a DOI pre-assigned that is not yet published.
Ornamente, bestimmte Farben und Formen haben die lettische Nationalkultur und nationale Identität bis zu dem heutigen Tag geprägt. Durch einen zurückhaltenden Gebrauch und durch ihren begrenzten Anwendungsbereich behaupteten sich diese Symbole durch Okkupationen und Exile, ohne ihren emotionalen Wert zu verlieren.
Fast paradox erscheint dagegen die Kulturentwicklung seit 1987. Was die Sowjetmacht durch die fast 50-jährige Anstrengungen nicht geschafft hat, nämlich diese Symbole aus der Welt zu schaffen, hat ihr übermäßig frequenter Gebrauch während der Perestroika, unterstützt durch geschickte Geschäftsleute und die Begeisterung über westliche Konsumgüter, innerhalb von ein paar Jahren geschafft. Die nationalen Symbole sind zu angelächelten Klischees geworden, deren bewusste Nichtanwendung fast eine stärkere emotionale Brisanz enthält als deren Anwendung.
Publisher Notes
- This article was previously published by Museum Tusculanum Press.