Nation und Emotion

Abstract

So rational und effektiv das Programm der Nation einerseits seit dem späten 18. Jahrhundert die europäische Moderne wirtschaftlich wie politisch mitbegründen hilft, so emotional wirkt es damals andererseits und zugleich als ästhetisches und kulturelles Konzept. Denn im Lichte kultureller Vorstellungen und Werthorizonte wird die Nation gleichsam anthropologisiert. Sie tritt damit als lebensweltübergreifendes Identitäts- und Loyalitätsmodell an die Stelle der Religion, die zuvor allein in der Lage war, kollektive Gefühle und Praxen inähnlich intensiver Weise zu mobilisieren. In den folgenden Überlegungen wird daher nach der Aktualität dieses historischen Zusammenhangs von Nation und Emotion im veränderten Europa nach 1989 gefragt, aber auch nach „Emanzipationsmöglichkeiten“ des Nationalen von seinem historischen Modell – als nunmehr einer von vielen Möglichkeiten, sich in sinnvolle Beziehungen zur sozialen Umwelt wie zur Geschichte zu setzen.

How to Cite

Kaschuba, W., (1998) “Nation und Emotion”, Ethnologia Europaea 28(2), 101-110. doi: https://doi.org/10.16995/ee.885

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  • This article was previously published by Museum Tusculanum Press.

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Wolfgang Kaschuba (Humboldt Universität)

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