Abstract
This is an accepted article with a DOI pre-assigned that is not yet published.
Anhand von Artikeln aus den sowjetischen Jugendzeitschriften Smena und Sobesednik und Leserbriefen an beide Zeitschriften aus der 80er Jahren werden Imaginationen des westlichen Auslands und der Sowjetunion, ihre diskursive Herstellung und Veränderung nachgezeichnet. Gerade unter der Bedingungen von Perestrojka (Umbau) und Glasnost‘ (Offenheit) verliefen in der zweiten Hälfte der 80er Jahre presseöffentliche Auseinandersetzungen besonders dynamisch, die sowjetische Presseöffentlichkeit wurde pluralistischer und differenzierter. Im Zuge der gesellschaftlichen Neuorientierung lösten neue symbolische kulturelle Ordnungen systemisch bestimmte Verortungen ab und führten zu differenzierteren Betrachtungen und Standortbestimmungen fremder und eigener, kapitalistischer und sozialistischer Lebensweisen, kultureller Leistungen und sozialer Errungenschaften; neue virtuelle Kartierungen entstanden. Interessant sind nicht nur die Logiken, nach denen sie gezeichnet wurden, sondern vielmehr auch das in der späten Sowjetunion spezifische Wechselspiel von Presseberichterstattung und Leserbriefen, das durch eine eigentümliche Beziehung zwischen Redaktion und LeserInnen geprägt war.
Publisher Notes
- This article was previously published by Museum Tusculanum Press.